Die 12 cm Geschütze des Werkes Schoenenbourg


Am 20. März 1940 erhielt die Besatzung des Werkes Schoenenbourg vier 12 cm Geschütze vom Typ DE BANGE.

Diese Geschütze aus dem Jahre 1878 waren zwar veraltet und schossen sehr langsam, sie waren jedoch sehr zielgenau und eigneten sich gut für die Abgabe von Störfeuer.

Die Geschütze wurden in zwei Batterien aufgeteilt und waren ab dem 5. April 1940 feuerbereit. Die Bedienung erfolgte durch die Besatzung von Block 5 des Werkes.

Die Batterie S4 verfügte über zwei Geschütze und befand in der Nähe von Block 6, mit dem sie über einen Laufgraben in Verbindung stand.

Die beiden anderen Kanonen der Batterie S5 befanden sich zwischen den beiden Eingangsbunkern des Werkes.

Während des Westfeldzuges verschossen die vier Kanonen DE BANGE 723 Granaten.



Der tödliche Unfall am 4. Juni 1940


Am 4. Juni 1940 gegen 15 Uhr feuerte die Batterie S4 von der Oberfläche des Werkes Schoenenbourg auf die Kreuzung in der Nähe der Kirche von Schleithal. Plötzlich verschwand das erste Geschütz in einer schwarzen Rauchwolke.

Eine Granate war vorzeitig im Geschützrohr in Höhe der Montageringe explodiert. Die Räder waren gebrochen und das Geschütz kippte zur Seite. Die Bedienungsmannschaft hatte keine Verluste, jedoch wurden die Kanoniere des zweiten Geschützes von Splittern getroffen.

Schwer verletzt wurden die Kanoniere DERRINGER, WEISREINER und MATT.

Leicht verletzt wurden: der Oberfeldfebel ESCHENLAUER, der Obergefreite VONAU, der Gefreite STENGER und die Kanoniere FRANCK und PAYEN.

Die Verletzten wurden ins Lazarett nach Haguenau verbracht. Beim Kanonier Matt mußte am 5. Juni eine Amputation durchgeführt werden, der Kanonier DERRINGER starb am 6. Juni, nachdem man ihm einen 300 g schweren Splitter aus der Brust entfernt hatte.




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