Nach sechs Wochen des Kampfes ließ die französische Armee ca. 90.000 Tote und 240.000 Verletzte auf dem Schlachtfeld zurück. Diese Zahl der Verluste entsprach in etwa derjenigen von der Schlacht von Verdun. In derselben Zeit verlor die Wehrmacht ungefähr 40.000 Männer, diese Zahlen beweisen, dass die französische Armee sich, trotz aller Streitigkeiten in ihrem Führungsstab, den Deutschen tapfer widersetzte.

Die Schlacht von Gembloux, 14. und 15. Mai 1940 :

Am 10. Mai zogen die französischen Truppen nach Belgien, welches die Deutschen attackieren würden. Sie marschierten nachts und erreichten am 13. Mai Gembloux. Ihre Mission lautete, die Deutschen zu stoppen, um es den französischen und englischen Truppen zu ermöglichen eine starke Verteidigunsstellung zwischen Dyle und Meuse (Anwendung des Dyle-Plans) zu errichten.

Das Terrain ist den deutschen Truppen, aufgrund seiner Eignung für Panzereinsätze, gewogen. Die Franzosen nutzen die Eisenbahnlinie Bruxelles-Namur, um die Verteidigungsstellungen von Gembloux und Ernage zu vervollständigen. Es ist Eile geboten, da das Kavalleriekorps unter dem Druck des XVI. deutschen Panzerkorps zurückweicht.

Ab dem 14. und 15. Mai wütet die Schlacht. Die Stukas unterstützen die deutschen Panzer während die französischen Jäger, die im Norden Belgiens beschäftigt sind, die Soldaten, welche sich vor den Bomben verkriechen, glauben lässt, die französische Luftwaffe nehme nicht an der Schlacht teil.

Die Franzosen müssen den Ansturm der deutschen Panzer allein, ohne Luft- oder Panzerunterstützung, stoppen. Zwei Kompanien der Marokanischen Einheit werden in Ernage vernichtet.

Angesichts des Kugelhagels und aufgerieben von der französischen Artillerie, die die Methode „Verdun" anwendet, muss das XVI Panzerkorps seine Offensive abbrechen. Die Artillerie hatte 62 von 500 feindlichen Panzern zerstört, also die Hälfte der Einheiten des 35. Regiments.

Das deutsche Kommando entschließt sich nun zu einem klassischen Angriff, und schickt Infanterie als Vorhut der Panzer, um den Angriff im Osten Ernages fortzusetzen. Aber es ist bereits zu spät, die Nacht bricht ein, die französischen Truppen ziehen sich zurück, im Rücken bedroht durch deutsche Panzer, die die Meuse überquert hatten. Von 700 Männern des 7. RTM überleben an diesem Morgen des 16. Mai 74 Offiziere, Unteroffiziere und Maschinengewehrschützen. Die gesamte Ausrüstung wird zerstört. Die französische Front war nicht zurückgewichen, doch die Verluste waren schrecklich. Diese Aktion, auf die Schnelle vorbereitet, veranschaulicht das selten genutzte Manöver dieses Typs. Den französischen Soldaten war es gelungen, die deutschen Panzer mit einer Infanterie unter Panzer- und Flugzeugbeschuß zu stoppen.

Die Schlacht von Stonne, 15. und 16 Mai 1940 :

Am 13. und 14. Mai überquerten die deutschen Panzer die Meuse, nachdem sie bereits die Ardennen, die das französische Kommando für unüberschreitbar hielt, hinter sich gelassen hatten. Das Panzerkorps Guderians hatte somit die Möglichkeit die Maginot-Linie zu umgehen, sie von hinten aufzurollen, indem es nach Süden vordrang, oder die französischen Truppen, die die Meuse-Front bis nach Holland hielten, einzukreisen, indem es nach Osten eindrang (was es auch tun wird).

Was auch die Hypothese sein mag, nur die buckeligen Hügel Stonnes und Mont-Dieus konnten den Sturm der Feinde stoppen. Die 3. DIM und die 3. DCR wurden eilig in der Nacht des 13. Mai alarmiert. Die französischen Panzer sollten die Infanterie in einem Kampf, der wieder einmal völlig defensiv verlief, unterstützen.

In der Nacht vom 15. auf den 16. Mai, ist das Dorf Stonne verloren, wird wiedererobert, und geht erneut verloren. Es wechselt den Besetzer mehrmals während des erbitterten Kampfes, der immer mehr an Wucht zunimmt. Am Morgen des 16. Mai zerstört ein Gegenangriff von der französischen Infanterie und den Panzern gemeinsam geführt, den Kopf der Panzerkolonne. Bilotte, der Kommandant des 41. Panzerbataillons, geht zum Angriff auf Stonne über, seine Panzer B1 bis sind der Panzerung der Deutschen weit überlegen. Am Ende einer Straße angelangt, entdeckt er den Kopf der Panzerkolonne. Bilotte und seine Mannschaft verwandeln sie in Staub. Man zählt später mehr als 100 Einschüße im französischen Panzer, dieser ist aber nicht kampfunfähig. Die Soldaten einer deutschen Infanteriedivision gelingt es, die rauchenden Ruinen Stonnes alleine einzunehmen, aber es gelingt ihnen nicht, die Franzosen von Mont-Dieu zu verdrängen. Erneut sind die Verluste schrecklich: 362 Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten des 67. RI lassen ihr Leben. Schließlich wird die Schlacht von einer Kompagnie Gebirgsjäger zu Fuß mit 5 Sergeants und 30 Jägern entschieden.

Die Schlacht von Lille :

Die französischen und englischen Truppen sind bei Dünkirchen eingekesselt. Die Angriffe erfolgen von allen Seiten. Weygand, der Gamelin ersetzt hatte, erlässt einen letzten Befehl: „ Rettet, was von der französischen Armee gerettet werden kann."

Am 25. Mai räumen die Briten Arras, Belgien kapituliert. Die französischen Truppen, unwillig die Niederlage zu akzeptieren, kämpfen mit großer Verbissenheit weiter. Die Kämpfe wüten in Loos, Haubourdin, Cantelau und Lambersart. General Molonié, Kommandant der 25. DIM, versucht die Kämpfe zu koordinieren. Colonel Vendeur organisiert mit den „Resten" des 7. RTM einen Stützpunkt in Lambersart (einige hundert Männer, nur von zwei 75mm Kanonen unterstützt).

Capitaine Dorinet errichtet Barrikaden an der Kreuzung von Sacré-Coeur, mit Unterstützung von einigen verbliebenen Einheiten und drei 75mm Kanonen. Um dem Widerstand ein Ende zu setzen, bombadieren die Deutschen massiv diese Zone und fordern am 31. Mai mit Flugblättern die Aufgabe der Franzosen.

Wegen Munitionsmangel, befiehlt Dorinet die Zerstörung der Waffen und erlaubt seinen Männern den Rückzug. Am Ende des Tages, unterzeichnet General Molinié die Kapitulation während die Deutschen die heldenhaften Kämpfer in Gefangenschaft nehmen.

Später einmal sagte Winston Churchill in seinen Memoiren: „Diese Franzosen hatten während vier kritischen Tagen, eingekreist von nicht weniger als 7 deutschen Divisionen, die sonst am Angriff Dünkirchens teilnehmen hätten können, augehalten. Diese Truppen haben ebenfalls einen herrlichen Beitrag zum Wohl ihrer favorisierten Kameraden und des britischen Expeditionskorps geleistet."

Die Schlacht von Sarre, 14. Juni 1940 :

Am 14. Juni 1940, griffen die Deutschen den befestigten Sektor Saar an. Sie brachten mehr als 1000 Geschütze in Stellung.

Zitat des 41. Régiment de Mitrailleurs d'Infanterie Coloniale (während der Verleihung des Croix de Guerre 1939-1945 avec palme): „ Eliteregiment. Unter dem energischen Kommando von Colonel Trstani, hielt einen Sektor an der Front von la SARRE den gesamten Krieg hindurch. 14. Juni 1940, hielt trotz einer mächtigen feindlichen Attacke, seit Wochen vorbereitet und von stark überlegenen Kräften geführt, trotz der Gewalt der Angriffe, unterstützt von intensivem Artilleriefeuer und der Luftwaffe, seine gesamte Stellung und brachte dem Feind eine der empfindlichsten Niederlagen bei. 16 bis 22 Juni, übereinstimmend mit dem Rückzugsmanöver der Truppen aus dem Osten, trotz schwerer Verluste, extremer Erschöpfung, Nahrungsmangel, verteidigte das Gebiet Fuß um Fuß. Dank der kühlen Entscheidung der Führung und der Truppe, durch die Befugnis des Manövers, kraft der Gegenattacken, vor allem am 17. Juni, bei der Überquerung des Marne-Rhein-Kanals, am 18. à Réchicourt, war es bis zumSchluß dem Feind überlegen."

Die Schlacht in den Alpen :

Am 17. Juni fiel Guderian mit seinem Panzerkorps nachdem er Belfort erreichte, der Maginot-Linie in den Rücken. Am Vortag wurde Pétain zum Ratspräsidenten gewählt und nahm die Waffenstillstandsverhandlungen auf.

General Orly, Kommandant der Alpenarmee, gelang es seine Soldaten mit zureißen. Ein Mann gegen drei, warf er die italienische Attacke, die am 21. Juni über die Pässe erfolgte, zurück. Zur selben Zeit, errichtete er eine Verteidigungslinie über Isère und Haut- Rhône gegen ein deutsches Panzerkorps, und versuchte einen Rückseitenangriff.

Der deutsche General Hoepner, Kommandant des XVI. Panzerkorps, hatte den Auftrag Chambéry und Grénoble einzunehmen, um den Rückzug einer „zurückweichenden", von den italienischen Gebirgsjägern geschlagenen Alpenarmee abzuschneiden. Aber lediglich das Dorf Menton fiel den Italienern in die Hände, während der Rest der Außenposten bestehen blieb. Die III. Panzerdivision würde niemals Grénoble sehen. Bei Voreppe werden die deutschen Panzer von der französischen Infanterie, die ihre Verteidgung improvisiert, deren Artillerieunterstützung aber vom 105. RAL geliefert wird, gestoppt. Die Schüsse welche mit höchster Prezision fielen, bezwangen die motorisierten Kolonnen, die nicht weiter vordringen konnten. Grénoble und Chambéry waren gerettet.

Am 25. Juni, bei Inkrafttreten des Waffenstillstandes, ist die Maginot-Linie der Alpen noch intakt. Die deutschen Panzer waren bei Voreppe gestoppt worden und die italienischen Truppen vor der Linie der Vorposten.

Schlußfolgerung :

Jedes Mal, wenn der französische Soldat gut geführt war, war er dem Feind überlegen. Der französische Soldat hatte 1940 nicht versagt, 90.000 Tote und 140.000 Verletzte sind da, um uns daran zu erinnern.

BG/14-12-09



- zurück