Paul Painlevé


Paul Painlevé wurde am 5. Dezember 1863 in Paris geboren. Von 1883 an studierte er Mathematik an der École Normale Supérieure (E.N.S.) und promovierte 4 Jahre später. 

Nach seiner Tätigkeit als Professor für Maschinenwesen in Lille, kehrte er 1892 nach Paris zurück, wo er 1883 den Lehrstuhl für allgemeine Mathematik an der E.N.S. übernahm.

Seit 1880 war er gewähltes Mitglied der Pariser Akademie des Wissenschaften.
Seine politische Karriere begann 1910, er bekleidete zunächst das Amt eines Abgeordneten für Paris (für die radikalen Sozialisten).

Im Oktober 1915 wurde er zum Bildungsminister unter der Regierung Aristide Briand ernannt. Er zeichnete sich während seiner Amtszeit vor allem durch die Vermehrung von Ferienkolonien und Schulen unter freiem Himmel aus. Weiterhin richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Gesundheit der Mündel der Nation und auf die Änderung des Status des l'Œuvre des pupilles, welches sich von nun an nicht nur um Waisenkinder, sondern um alle Kinder in misslicher Lage kümmerte. 

1917 wurde er Kriegsminister, im September dann Ratspräsident. Zwei Monate später wurde er durch Georges Clemenceau ersetzt. 
1919 wird er als Abgeordneter wiedergewählt. Er war einer der Gründer des Cartel des gauches, nach dessen Sieg er Präsident der Nationalversammlung wurde.

Nach dem Rücktritt Alexandre Millerands, kandidierte er für das Präsidentenamt, wurde jedoch von Gaston Doumergue geschlagen. Nach seiner Wiederwahl zum Präsidenten der Nationalversammlung, wurde er am 17. April 1925 Ratspräsident indem er Edouard Herriot ersetzte. Nachdem er am 22. November des selben Jahres gestürzt wurde, wird er von 1925 bis 1929 das Amt des Kriegsministers bekleiden (mit einer Unterbrechung von drei Wochen im Juli 1926). 

Unter Painlevé fand das Projekt der Finanzierung der zukünftigen Maginot-Linie statt. Die Studien und ersten Arbeiten an dieser Linie von Befestigungsanlagen entlang der Grenzen im Nord-Osten Frankreichs begannen im Jahre 1927.

Paul Painlevé wich dem Rüstungsminister André Maginot. Am 14. Januar 1930 wurde unter dem Ministerium André Maginot das Finanzierungsgesetz der Befestigungsanlage der Maginot-Linie vom Parlament verabschiedet.

Da er stark auf die Zukunft der gerade erst entstehenden Luftfahrt vertraute, setzte sich Painlevé für die Forschungen in dieser Domaine ein und sein letzter Ministerposten war der des Ministers für Luftfahrt. 

Seine mathematischen Arbeiten im Bereich der Strömungsmechanik drehten sich hauptsächlich um die differentiellen Gleichgewichtssysteme mit ihren Singularitäten, den elliptischen Funktionen, der komplexen Analyse.
Paul Painlevé verstarb im Oktober 1933, nach einer nationalen Begräbnisfeier wurde er im Pantheon beigesetzt.


Paul Painlevé


©Photographies tous droits réservés

BG/13-11-08


- zurück